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Programm

Dauer ca. 90 Minuten inkl. Pause

1.

Skrjabin, Alexander – Romance für Cello und Klavier Alexander Skrjabin (1872-1915) war ein russischer Komponist und Pianist, der für seinen innovativen Ansatz in Bezug auf Harmonie und Struktur bekannt war. Ursprünglich von der Romantik beeinflusst, integrierte er in seinen späteren Werken Mystik und philosophische Konzepte, was zu einem unverwechselbaren und persönlichen Stil führte. Die „Romance für Cello und Klavier“, ursprünglich 1899 für Horn und Klavier komponiert, unterstreicht mit ihren lyrischen und ausdrucksstarken Merkmalen den frühromantischen Stil des Komponisten. Da das Horn einen ähnlichen Tonumfang wie das Cello hat, fand die Celloversion des Originalstücks schnell Anklang. Das warme Timbre und die Ausdrucksmöglichkeiten des Cellos sorgen nicht nur für eine andere emotionale Resonanz, sondern machen auch die technischen Passagen handhabbarer und betonen die Stärken des Instruments. Die emotionale Tiefe des Werks spiegelt Skrjabins Fähigkeit wider, komplexe Gefühle durch Musik zu vermitteln, und macht es zu einem bedeutenden Beitrag zum Kammermusikrepertoire. Das Stück bringt oft das reiche Timbre des Cellos und die unterstützende Rolle des Klaviers zur Geltung, wodurch ein wunderschön verwobener musikalischer Dialog entsteht. Im Laufe der Jahre hat sich die transponierte Fassung für Cello und Klavier zu einem Eckpfeiler des Kammermusikkanons entwickelt.

2.

Fauré, Gabriel – Elégie Op. 24 Stark beeinflusst durch den kürzlichen Tod seines Vaters. Die 1880 von Gabriel Fauré komponierte „Élégie, Op. 24“ vermittelt auf eindringliche Weise Themen wie Verlust und Nostalgie. Tatsächlich hatte Fauré bereits im Alter von 19 Jahren den Verlust seiner Mutter zu verkraften, was ihn zutiefst prägte. Diese persönlichen Tragödien bereicherten seine emotionale Tiefe als Komponist und erlaubten es ihm, Trost in der Musik als Mittel zum Ausdruck tiefer Gefühle zu finden. Dieses ergreifende Werk für Cello und Klavier zeigt die Ausdrucksmöglichkeiten des Cellos, die durch eine zarte Klavierbegleitung ergänzt werden. In dem Arrangement führt das Cello mit einer bewegenden Melodie, während das Klavier einen unterstützenden Hintergrund bietet. Das Zusammenspiel zwischen den beiden Instrumenten entwickelt sich zu einem fließenden, liedähnlichen Austausch, bei dem sich lyrische und kontrastierende Passagen abwechseln. Die ausdrucksstarke Anfangsmelodie ist sowohl eindringlich als auch wunderschön und lädt den Cellisten dazu ein, die emotionale Bandbreite des Instruments zu erkunden. Infolgedessen ist „Élégie“ zu einem beliebten Bestandteil des Kammermusikrepertoires geworden und wird aufgrund seiner berührenden Schönheit häufig bei Gedenkfeiern aufgeführt. Ihre Vielseitigkeit hat zu Bearbeitungen in verschiedenen Genres inspiriert, was ihre anhaltende Anziehungskraft sowohl in klassischen als auch in zeitgenössischen Kontexten unterstreicht.

3.

Brahms, Johannes – Cello Sonata Nr. 1, Op. 38 Es ist durchaus angemessen, dass Brahms das Cello als Partner für das Klavier wählte, da der Komponist eine Vorliebe für warme, weiche Instrumente mit Tenorstimme hatte. Brahms schrieb drei Sätze im Jahr 1862, als er in seinen Zwanzigern war, und legte das Werk dann bis 1865 beiseite, als er es mit einem Finale abschloss. Als das Werk 1866 veröffentlicht wurde, entfernte Brahms jedoch das Adagio, so dass eine Sonate mit nur drei Sätzen übrig blieb. Brahms widmete diese Sonate seinem Cellistenfreund Josef Gänsbacher. Es wird gemunkelt, dass sich Gänsbacher bei einer Gelegenheit, als er und Brahms die Sonate spielten, darüber beschwerte, dass das Klavier zu laut sei und den Cellosatz übertöne, woraufhin Brahms scherzhaft sagte: „Du hast Glück!“ Doch vielleicht hatte Gänsbacher mit seiner Beschwerde Recht, denn es gibt Passagen, in denen das Cello mächtig kämpfen muss, um über die dichte Textur und den kraftvollen Klang seines Klavierparts hinwegzukommen. Das eröffnende Allegro ma non troppo hat eine düstere Note. Der ungewöhnlich tiefe Tonumfang des Cellos verleiht dem gesamten Satz eine einzigartige melancholische Schönheit. Als Bewunderer Bachs zollte Brahms ihm im letzten Satz Tribut. Es ist jedoch Brahms' Genialität, die Fuge und Sonate miteinander verwoben hat. Dass es Brahms gelang, eine so meisterhafte Fuge in der Sonatenform zu schaffen, zeugt von seiner Genialität. Brahms' erste überlieferte Duosonate ist ein aussergewöhnliches Werk!

4.

Massenet, Jules – Meditation aus Thaïs Meditation, geschrieben für Solovioline und Orchester, ist ein instrumentales Entr'acte, das zwischen den Szenen des zweiten Aktes der Oper Thais des französischen Komponisten Jules Massenet aufgeführt wird. In der ersten Szene begegnet ein Mönch Thais, einer schönen Kurtisane, und versucht, sie zu überreden, ihr Leben in Luxus und Vergnügen aufzugeben und das Heil in Gott zu suchen. Das Stück wird während einer Zeit der Besinnung nach der Begegnung gespielt, und danach sagt Thais dem Mönch, dass sie ihm in die Wüste folgen wird. Dieses bezaubernde und zart klingende Stück hat eine grosse Anziehungskraft und ist auch heute noch sehr beliebt und bekannt.

5.

Mjaskovski, Nikolai – Cello Sonata Nr. 2, Op. 81 Mjaskowski war ein hervorragender Komponist, Kritiker und Lehrer. Im Vergleich zu seinen Zeitgenossen wie Schostakowitsch und Prokofjew ist er jedoch weniger bekannt, und seine Musik wird heute nur noch selten gespielt. Diese Sonate wurde in seinem letzten Lebensjahr geschrieben und seinem guten Freund Rostropowitsch gewidmet. Das im lyrischen spätromantischen Stil komponierte Werk weist keine Dissonanzen und Atonalität auf, die die Musik der Mitte des 20. Jahrhunderts vorherrschte. Die Kombination aus Ausdruckskraft, Anmut und Flüssigkeit verleiht dem Stück eine melancholische und singende Qualität, die den Zuhörer in einen zarten Traumzustand versetzt und mit einem melodisch getriebenen, leidenschaftlichen Schluss endet. Der erste Satz basiert auf den üblichen Strukturen der Sonatenhauptsatzform, jedoch ohne klare Unterteilung zwischen den Abschnitten und Themen, wodurch ein fliessender, wellenförmiger, traumhafter Effekt entsteht. Dann folgt der Andante Cantabile-Satz mit einem anmutigen Walzer, der von heiter zu leidenschaftlich wechselt, während seine Harmonien verschiedene Tonartenwechsel durchlaufen. Der letzte Satz ist ein Rondo mit stärkeren dynamischen Kontrasten und bietet eine Reihe von Überraschungen. Das eindringliche Hauptthema kehrt mehrmals wieder, unterbrochen von entspannteren Abschnitten, doch das Tempo und der Vorwärtsdrang sind stets präsent. Dieses Stück verkörpert eine einstudierte Einfachheit der traditionellen Werte der russischen Musik, wie sie von der sowjetischen Partei definiert wurden und Miaskovsky aus den Schwierigkeiten herausholten. Es war eine direkte Antwort auf die berühmte „Resolution über Musik“, die von der Kommunistischen Partei herausgegeben wurde und sich speziell gegen Mjaskowski, Prokofjew, Schostakowitsch und Chatschaturjan richtete, denen sie elitäre Komplexität in ihrer Musik vorwarfen.

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